Historie und Neugründung
Scheinbar ist die Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas noch gar nicht so alt. Denn sie wurde erst gegründet.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn in Wirklichkeit handelt es sich um eine Wiedergründung. Denn die Historie der Bürgerstiftung beginnt im hohen Mittelalter. Die „St. Andreas-Hospital-Stiftung für Arme und Kranke“ ist bereits um 1300 entstanden. Sie hat lange Zeit viel Gutes bewirkt. Zu einer Zäsur kam es erst 1943, als die Stiftung von den Nationalsozialisten widerrechtlich aufgelöst wurde.
Für die Neubelegung bedurfte es zweier Anläufe. Der erste, unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs, scheiterte. Doch dann, 2001, erhob sie die Stiftung tatsächlich wie Phoenix aus der Asche. Am 14. Januar jenes Jahres belebten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Offenburg den alten und traditionsreichen Stiftungsgedanken als Stiftung von Bürgern für Bürger wieder.
Die Gründungsstifter
15 Gründungsstifter — darunter auch die Stadt Offenburg — und 200 sogenannte Erststifter aus der Offenburger Bürgerschaft sorgten bereits zum Ende des ersten Jahres für ein starkes Fundament der Stiftung und sicherten ihr und ihr mit einem Stiftungsvermögen von rund 2 Mio.€ zu einem respektablen Start.
Am 30. Mai 2001 wurde die Stiftung formal durch das Regierungspräsidium Freiburg genehmigt. Sie war damit die erste dieser Art im Regierungsbezirk Freiburg.
Ziele und Aufgaben
Die Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas versteht sich als lokale Solidargemeinschaft. Ihr Leitmotiv: von den Bürgern für die Bürger. Die Stiftung fördert Vorhaben, die im Interesse der Stadt und ihrer Bürger liegen, aber nicht zu den öffentlich-rechtlichen Verpflichtungs-Katalog der Kommune zählen.
Somit kann die Stiftung durch eine befristete finanzielle Förderung vor allem neue Projekte und Initiativen in ihrer Startphase unterstützen. Damit sollen sie in die Lage versetzt werden, ihre Aktivitäten eigenständig zu entwickeln und zu konsolidieren.
Die Stiftung initiiert, fördert und unterstützt bürgerschaftliche Engagements. Das Engagement der Bürger ist eine Voraussetzung für eine Förderung. Das gibt Raum für neue Ideen aus der Bürgerschaft und stärkt damit die Stadt Offenburg.
Schwerpunkt-Projekte, die wichtig für die ganze Stadtgesellschaft sind, stoßen wir mittels Sonderfonds an. Und wir benennen Themen, die ein besonderes Engagement erfordern — etwa „Matchingfond Landschulheim Käfersberg“, „Integration und Flüchtlingshilfe“ und „Starke Gemeinschaften im Ortsteil bzw. Stadtteil“ und zum 20jährigem Jubiläum ganz neu: Das in seiner finanziellen Dimension außergewöhnliche Leuchtturmprojekt: “Sprachförderung in 6 Offenburger Kindertagesstätten”.
Zudem unterstützen wir förderungswürdige junge Menschen mit Stipendien, Preisen und Leistungsförderung (z.B. Studenten aus Olsztyn, Preisträger von Musikwettbewerben, Musikschulunterricht und Teilnahme an sportlichen Wettbewerben und Trainingslagern).
Und: Wir unterstützen — orientiert an der historischen St.-Andreas-Hospital-Stiftung als Kranken- und Armenstiftung — Menschen in Notlagen, die keinen rechtlichen Anspruch auf Hilfe haben, dieser Hilfe aber dringend bedürfen.